Vorbereitung ist die halbe Miete – die meistgestellten Fragen im Bewerbungsgespräch
Sie haben eine Einladung zum Vorstellungsgespräch erhalten – das freut uns sehr! Doch kaum ist die Freude da, kommt bei vielen auch ein bisschen Nervosität auf: Was wird mich erwarten? Welche Fragen kommen auf mich zu? Und wie kann ich mich überzeugend präsentieren – ohne mich zu verstellen?
Wir haben für Sie die häufigsten Fragen zusammengestellt, die in Bewerbungsgesprächen auftauchen – mit Tipps, wie Sie souverän und authentisch darauf antworten können.
«Was sind Ihre Stärken?» – zeigen Sie, was Sie ausmacht
Hier geht es nicht darum, sich zu überschlagen vor Selbstlob. Überlegen Sie: Welche Ihrer Eigenschaften helfen Ihnen konkret im Berufsalltag – besonders in Bezug auf die ausgeschriebene Stelle?
💡 Unser Tipp: Bleiben Sie nah an der Praxis. «Ich bin teamfähig» ist austauschbar – aber: «Ich bringe Ruhe in hektische Situationen und finde schnell einen lösungsorientierten Weg» wirkt greifbar.
«Was sind Ihre Schwächen?» – mit Fingerspitzengefühl antworten
Diese Frage prüft Ihre Selbstreflexion. Niemand ist perfekt – aber wer seine eigenen Themen kennt und daran arbeitet, hinterlässt einen reifen Eindruck.
💡 Unser Tipp: Wählen Sie eine Schwäche, die nicht zentral für die Stelle ist, und zeigen Sie, was Sie dagegen tun – zum Beispiel Weiterbildungen, neue Routinen oder kleine Alltagstricks.
«Warum haben Sie sich bei uns beworben?» – echtes Interesse zählt
Zeigen Sie, was Sie an der Firma anspricht – fachlich, menschlich oder organisatorisch. Gut ist, wenn sich Ihre Antwort nicht auf Standard-Floskeln beschränkt.
💡 Unser Tipp: «Weil die Stelle spannend klingt» überzeugt niemand. Besser: «Mich spricht Ihr Fokus auf Qualität an – und die Möglichkeit, im kleinen Team Verantwortung zu übernehmen.»
«Warum wollen Sie Ihre jetzige Stelle wechseln?» – fair und reflektiert
Vermeiden Sie es, über Ihren aktuellen Arbeitgeber zu lästern. Das kommt selten gut an. Erklären Sie lieber, was Sie suchen – nicht, wovon Sie flüchten.
💡 Unser Tipp: Formulierungen wie «Ich bin offen für eine neue Herausforderung, bei der ich meine Stärken gezielter einbringen kann» wirken professionell und lösungsorientiert.
«Was wissen Sie über uns?» – Ihre Vorbereitung zahlt sich aus
Diese Frage wird oft unterschätzt – dabei zeigt sie, dass Sie sich wirklich interessiert haben. Wer sich informiert hat, kann echte Anknüpfungspunkte nennen.
💡 Unser Tipp: Schauen Sie sich Website, Social Media und evtl. Medienberichte an. Finden Sie zwei bis drei Punkte, die Sie positiv erwähnen können.
«Wie arbeiten Sie unter Druck?» – Haltung zeigen
In vielen Jobs gibt es Phasen mit erhöhtem Tempo oder Zeitdruck. Wichtig ist nicht, ob Sie Stress mögen, sondern wie Sie damit umgehen.
💡 Unser Tipp: Ein Beispiel hilft: «Wenn es hektisch wird, strukturiere ich meine Aufgaben und bleibe lösungsorientiert. In solchen Phasen hilft mir mein Organisationstalent – und der Austausch im Team.»
«Wie reagieren Sie auf Kritik?» – zeugt von Reife
Niemand ist fehlerfrei. Wer mit Kritik umgehen kann, zeigt Lernbereitschaft und Teamfähigkeit. Vermeiden Sie es, sich zu rechtfertigen – zeigen Sie Offenheit.
💡 Unser Tipp: «Ich nehme Kritik ernst und sehe sie als Chance, mich weiterzuentwickeln. Im letzten Job habe ich zum Beispiel meine Kommunikation verbessert, nachdem mir ein Kollege Rückmeldung gegeben hatte.»
«Wie beschreiben Sie sich in drei Worten?» – klar, aber nicht flach
Drei Begriffe – das klingt einfach, aber bitte keine Standardantwort wie «teamfähig, zuverlässig, flexibel». Zeigen Sie Charakter – mit kurzen Begründungen.
💡 Unser Tipp: «Strukturiert – weil ich gerne den Überblick behalte. Empathisch – weil mir ein gutes Miteinander wichtig ist. Zielstrebig – weil ich dranbleibe, bis etwas klappt.»
«Wie würden andere Sie beschreiben?» – Perspektivwechsel nutzen
Diese Frage erlaubt Ihnen, Ihre Wirkung nach aussen zu beschreiben – oft ein wertvoller Spiegel. Gut, wenn Ihre Antwort nicht abgehoben klingt, sondern nahbar bleibt.
💡 Unser Tipp: «Mein Umfeld sagt, dass ich gut zuhören kann, pragmatisch bin und auch in turbulenten Phasen den Humor nicht verliere.»
«Was motiviert Sie?» – Energiequellen benennen
Hier geht es nicht nur um berufliche Motivation, sondern auch um das, was Sie antreibt und begeistert. Das hilft beim Matching.
💡 Unser Tipp: «Mich motiviert, wenn ich Verantwortung übernehmen darf und spüre, dass meine Arbeit einen Unterschied macht – sei es im Team oder beim Kunden.»
«Was tun Sie in Ihrer Freizeit?» – nicht unterschätzen
Diese Frage klingt locker, gibt aber Hinweise auf Ihre Persönlichkeit. Seien Sie ehrlich – es muss nicht spektakulär sein.
💡 Unser Tipp: Hobbys zeigen, wie Sie Energie tanken oder sich organisieren. Beispiel: «Ich laufe gern in der Natur – das hilft mir, den Kopf frei zu bekommen.»
«Was können Sie zum Unternehmenserfolg beitragen?» – Ihre Fachkompetenz im Fokus
Hier ist Ihre Chance, Ihre Fachkenntnisse auf den Punkt zu bringen. Was bringen Sie mit, das zur ausgeschriebenen Stelle passt – und im Idealfall sogar darüber hinausgeht?
💡 Unser Tipp: Beziehen Sie sich auf konkrete Anforderungen im Stelleninserat. Zum Beispiel: «Dank meiner Erfahrung im Einkauf weiss ich, wie man Lieferprozesse optimiert und Einkaufspreise verhandelt – das spart Kosten und erhöht die Verlässlichkeit.»
«Warum sollten wir gerade Sie einstellen?» – Ihr persönlicher Mehrwert
Diese Frage verlangt Selbstbewusstsein – aber bitte nicht Überheblichkeit. Zeigen Sie, was Sie einzigartig macht: fachlich, menschlich oder organisatorisch.
💡 Unser Tipp: «Ich bringe nicht nur das nötige Fachwissen mit, sondern auch die Fähigkeit, in anspruchsvollen Situationen ruhig und lösungsorientiert zu bleiben. Ich denke mit – und packe an.»
«Was sind Ihre Lohnvorstellungen?» – fair, realistisch und gut vorbereitet
Diese Frage ist heikel, aber ganz normal. Wichtig: Sie sollten einen realistischen Rahmen kennen, der zu Branche, Funktion und Region passt.
💡 Unser Tipp: Informieren Sie sich im Vorfeld – zum Beispiel via Lohnrechner oder Branchenvergleich. Und formulieren Sie flexibel: «Ich stelle mir ein Jahreslohn zwischen XY und Z vor – bin aber offen für ein Gespräch, je nach Gesamtpaket.»
Hinweis: Auch wenn heute oft vom Fachkräftemangel die Rede ist: Wer deshalb einen überrissenen Lohn verlangt, riskiert, einen unverschämten Eindruck zu hinterlassen und langfristig für das Unternehmen als Arbeitnehmer nicht in Frage zu kommen.
Kein Interview ist perfekt – aber gute Vorbereitung stärkt den Auftritt
Bewerbungsgespräche sind keine Prüfungen, sondern Begegnungen. Wer sich vorbereitet, bleibt ruhiger und selbstbewusster – und kann zeigen, was ihn oder sie ausmacht. Nicht jede Antwort muss perfekt sein. Viel wichtiger ist: bleiben Sie sich selber treu, hören Sie zu und zeigen Sie aktives Interesse.
Was möchten Sie im nächsten Gespräch Besonderes über sich zeigen – und welches Beispiel könnten Sie dafür wählen? Gerne unterstützen wir Sie beim Erschaffen Ihres eigenen Bewerbungsgesprächprofils. Kontaktieren Sie uns hier.