Loyalität: Gute Leute halten
Sieben Möglichkeiten für mehr Loyalität
Der Schweizer Arbeitsmarkt ist in Bewegung: Während sich in gewissen Berufsgruppen die Bewerbungsdossiers bei Personalverantwortlichen stapeln, bleiben andere offene Stellen im Unternehmen seit längerer Zeit unbesetzt – oder lassen sich nur schwer besetzen.
Angesichts der global-wirtschaftlich unruhigen Lage zögern viele KMU, ausgeschiedene Mitarbeitende zu ersetzen oder neue Stellen zu schaffen. Teilweise sind sie sogar gezwungen, Personal abzubauen. Doch sobald sich die wirtschaftliche Lage stabilisiert, wird der Wettbewerb um gute Fachkräfte und solide Allrounder wieder aufflammen – und sie werden dann erneut schwierig zu finden sein.
Die Ursachen für den Fachkräftemangel sind auch strukturell bedingt: demografischer Wandel, veränderte Einstellungen der Arbeitnehmenden, neue Bildungswege sowie gestiegene Anforderungen durch Digitalisierung und Spezialisierung. Diese Entwicklungen verschwinden nicht, nur weil sich das wirtschaftliche Umfeld kurzfristig abkühlt. Der Bedarf bleibt – er wird höchstens überlagert. Zunehmend ist sogar von einem allgemeinen, künftigen Arbeitskräftemangel die Rede – nicht nur von einem Mangel an Spezialistinnen und Spezialisten.
Deshalb lohnt es sich, schon heute in bestehende Teams zu investieren und die Mitarbeitendenbindung aktiv zu stärken. Loyalität ist dabei keine Einbahnstrasse: Unternehmen, die sich heute als faire, verlässliche und mitdenkende Arbeitgeber positionieren, sichern sich morgen einen echten Wettbewerbsvorteil. Der Fokus sollte in wirtschaftlich angespannten Zeiten nicht nur auf Effizienz liegen, sondern besonders auf Beziehungspflege.
Loyalität lässt sich gestalten – auch im Alltag
Viele der folgenden Punkte sind längst bekannt – sie stehen in Leitbildern, finden sich in Konzepten oder wurden in Führungsschulungen thematisiert. Und dennoch geraten sie im Alltagsgeschäft gerne in den Hintergrund: Zeitdruck, operative Hektik oder organisatorische Umbrüche führen dazu, dass so wichtige Eckpfeiler der Unternehmenskultur nicht konsequent gelebt werden.
Die folgenden sieben Impulse verstehen sich deshalb als Erinnerung. Zum Reflektieren. Zum Weiterdenken. Und – wenn nötig – als Anstoss für kleine oder grössere Korrekturen.
Sieben Hebel für mehr Loyalität im Unternehmen
1. Bindung beginnt vor dem ersten Arbeitstag
Die Phase zwischen Vertragsunterzeichnung und Stellenantritt ist eine oft unterschätzte Chance zur Vertrauensbildung. Aktivitäten wie persönliche Willkommensnachrichten, frühzeitige Einbindung oder Einladung zu Teamtreffen vor dem Stellenantritt signalisieren Wertschätzung und steigern die Vorfreude.
2. Vom Onboarding zur Bindung
Ein strukturierter, persönlicher und begleiteter Einstieg sorgt für Orientierung und Bindung. Dazu gehören klare Zuständigkeiten, individuelle Einarbeitungspläne, regelmässige Standortgespräche und eine echte Integration ins Team.
3. Alltag mit Wertschätzung gestalten
Loyalität wächst im täglichen Miteinander. Anerkennung, konstruktives Feedback und ehrliches Interesse an den Menschen hinter den Rollen macht den Unterschied.
4. Perspektiven aufzeigen – auch ohne Karrierepfad
Entwicklung muss nicht immer vertikal verlaufen. Oft reichen neue Aufgaben, Verantwortungsbereiche oder passende Weiterbildungen, um Potenzial zu entfalten und Verbundenheit zu stärken.
5. Stabilität auch in unsicheren Zeiten ermöglichen
Gerade wenn Veränderungen anstehen, zählt Verlässlichkeit. Klarheit, Transparenz und realistische Ausblicke schaffen Orientierung und Sicherheit – sei es über feste Pensen, definierte Modelle oder nachvollziehbare Kommunikation.
6. Abschiede menschlich gestalten
Auch der letzte Eindruck bleibt. Ein faires, wertschätzendes Offboarding prägt das Bild eines Unternehmens nachhaltig. Kontakte bleiben bestehen – als Rückkehrende, Empfehlende oder Netzwerkpartner.
7. Führung fördern – auf allen Stufen
Führung ist einer der entscheidendsten Faktoren für Mitarbeitendenbindung. Wer führt, prägt Kultur, Kommunikation und Klima. Führungskompetenz lässt sich gezielt entwickeln – auch intern: über Austauschformate, Peer-Coaching oder bewusst geschaffene Reflexionsräume.
Fazit: Beziehung statt Berechnung
Loyalität entsteht nicht über Nacht. Aber sie wächst, wenn Unternehmen bewusst in die zwischenmenschlichen Aspekte der Zusammenarbeit investieren – vor, während und auch nach einem Arbeitsverhältnis. Wer das jetzt tut, sichert sich langfristig Motivation, Know-how und Stabilität.
Externer Blick erwünscht?
Oft sind es nicht fehlendes Wissen oder mangelnde Konzepte, die Loyalität verhindern – sondern die berühmten blinden Flecken im eigenen Alltag. Ein neutraler Blick von aussen kann helfen, Muster zu erkennen, Prioritäten neu zu setzen oder gezielte Korrekturen anzustossen.
Wir von Steck HR begleiten Unternehmen als Sparringspartner in genau solchen Fragen – mit Verständnis für den Alltag in KMU, dem richtigen Gespür für Zwischentöne und praxistauglichen Ideen, die Wirkung entfalten. Nehmen Sie unverbindlich mit uns Kontakt auf – entweder telefonisch unter 061 853 03 03, per Mail an info@steck-hr.ch oder über unser Kontaktformular.